Heute ein Hinweis auf eine etwas ältere Zuschrift, nämlich auf die detaillierte Aufforderung zum Suizid.
Speziell oder bemerekenswert daran ist Folgendes:
Der Aufforderer unterschreibt mit «Ein Kirchgänger aus Naters». Ein freier Journalist hat den Priester der katholischen Kirche in Naters auf diesen Brief aufmerksam gemacht, und ihn gefragt, ob er allenfalls darauf reagieren wolle. Wie mir berichtet wurde, war seine Reaktion in etwa: «Ach, das geht mich eigentlich nichts an.»
Nun ist es nicht etwa meine Aussage, dass sich alle Katholiken für diesen «Kirchgänger aus Naters» entschuldigen müssten oder gar für solcherlei Geschreibsel verantwortlich seien. Aber wenn die RKK immer wieder betont, wie sehr sie für die Aufrechterhaltung der Moral und die Durchsetzung der allgemeinen ethischen Grundlagen zuständig sei, ja dann würde man doch erwarten, dass ein Priester solcherlei Verfehlungen in der Sonntagspredigt anzusprechen gedenkt. Fehlanzeige.
Mir wurde übrigens mitgeteilt, dass in der Freien Evangelischen Gemeinde Visp dieser Brief vorgelesen wurde und sowohl der Pastor als auch die Gemeinde empört auf den Inhalt des Briefes reagiert haben. Es gibt sie also doch, die Christen, für welche das Christsein etwas mit «Liebe deinen Nächsten und Übernächsten» zu tun hat. Das ist sehr erfreulich.